Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Mich hat die Neugierde in die Wissenschaft geführt – ich wollte Antworten auf ungeklärte Fragen. Eine wissenschaftliche Karriere hat sich daraus fast natürlich entwickelt, ohne dass ich es wirklich geplant hätte. Nachdem ich erst mal mit der Wissenschaft begonnen hatte, konnte und wollte ich einfach nicht mehr aufhören.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit und was ist das Besondere dabei?
Ich kann eigene Projekte entwickeln, und diese erlauben zumeist eine gute Mischung aus Management, Kreativität, Lehrtätigkeit und Arbeit mit Menschen. Das Besondere an meiner Tätigkeit ist, dass ich immer wieder neue Aspekte entdecken und mich dadurch auch weiterentwickeln kann. Zudem erlaubt die komplementäre und integrative Medizin eine sehr patientinnen- und patientenzentrierte Arbeitsweise. Ein ganz besonderer Genuss für mich ist die Internationalität meiner Forschungsarbeit: Ich bin oft in den USA und Asien. Den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch finde ich sehr bereichernd.
Welche Massnahmen ergreifen Sie als Professorin, um den wissenschaftlichen Nachwuchs (insbesondere Frauen) an Ihrem Institut zu fördern?
Der wissenschaftliche Nachwuchs besteht genau wie unsere Patientinnen und Patienten aus Individuen, deshalb mache ich mit jeder einzelnen Person eine individuelle Laufbahnplanung, die ihre Werte, Wünsche und Möglichkeiten berücksichtigt. Grundsätzlich halte ich viel von der Kombination fördern und fordern.
Welche Tipps geben Sie einer Jungforscherin mit auf den Weg, die eine akademische Laufbahn ins Auge fasst?
Es ist ganz wichtig, sich gute Netzwerke aufzubauen und in diese auch Zeit zu investieren, auch wenn man sich mal über jemanden ärgert: «never burn bridges».