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Medizinische Fakultät

Curriculumsrevision ZH Med4

Curriculum bis und mit FS 2025

Einleitung

Beispiel
Zoom (JPG, 39 KB)

Unter dem Motto ZH Med4 findet aktuell eine Revision des Curriculums Humanmedizin an der UZH statt. Die Motivation dazu ist wie folgt:

  • Der neue nationale Lernzielkatalog PROFILES für das Studium der Humanmedizin muss umgesetzt werden.
  • Im Rahmen der Akkreditierung des Studiengangs  wurden Empfehlungen formuliert.
  • Das Profil des Studiums soll durch die Etablierung von vier longitudinalen Schwerpunktengeschärft werden. Dies spiegelt sich sowohl im Namen als auch im Logo der Revision.
  • Neue Lehr- und Lernformate werden entwickelt - das Studium in Zürich soll attraktiv für die Studierenden sein.

ZH Med4 betrifft alle Bereiche des Studiums, aktuell wird das Curriculum der Studienjahre 5. & 6. überarbeitet.

ZH Med4 wird getragen von einer Steuerungsgruppe und mehreren Arbeitsgruppen, in denen die Fakultät, die Spitäler und die Studierenden aktiv mitarbeiten.

Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe "SSP-Semester" stehen Ihnen im Whitepaper (PDF, 288 KB) für das 5. & 6. Studienjahr zur Verfügung.

Innovative Lehrprojekte - Im Medizinstudium beginnt eine neue Ära

Das Medizinstudium an der UZH wird grundlegend neu ausgerichtet: Die Förderung von klinischem Denken und Handeln erhält gegenüber der Wissensvermittlung mehr Gewicht.

Er wirke in Gesprächen mit Patientinnen oder Patienten immer noch unsicher. Dieses Feedback hat Medizinstudent Nasir im klinischen Untersuchungskurs erhalten. Wie kann er sich nun weiterentwickeln und seine kommunikativen Fähigkeiten verbessern.

Die Herausforderung

Der Schweizerische Lernzielkatalog Humanmedizin (PROFILES) verfolgt einen kompetenzbasierten Ansatz: PROFILES definiert Rollen, professionelle Aktivitäten und Situationen, die die Studierenden im medizinischen Alltag beherrschen sollten. Um diese Lernziele zu erreichen, müssen Lernende nicht nur Fachbücher wälzen, sondern dieses Wissen mit entsprechenden Hard und Soft Skills kombinieren. Während das frühere Curriculum auf das Vermitteln und Testen von Wissen fokussierte, steht neu klinisches Denken und Handeln im Mittelpunkt: Sie werden nicht mehr wie früher eher beiläufig in der Klinik erlernt, sondern während des Studiums explizit trainiert und überprüft. Diese Veränderung verlangt eine grundlegende Neuausrichtung der klassischen Medizinausbildung hin zum kompetenzorientierten Unterrichten. Doch wie lässt sich das bestehende, traditionsreiche Curriculum gemäss den neuen Lernzielen und Lehrkonzepten überarbeiten?

Die Ermöglicher:innen

Auf der Basis von evidenzbasierter Medizindidaktik sowie in regem Austausch mit anderen Medical Schools hat das Team Curriculumentwicklung der Medizinischen Fakultät eine Gesamtstrategie für die kompetenzbasierte Medizinausbildung an der UZH entwickelt. Das Projekt wird von der Universitären Lehrförderung (ULF) in der Förderlinie «program_innovation» unterstützt. Es besteht aus den drei Teilprojekten Lernbegleitung, neue Assessmentformate und Faculty Development, die in ihrem Zusammenspiel die moderne Lehr- und Lernkultur einläuten.

«Damit die Studierenden Kompetenzen entwickeln können, benötigen sie Feedback», erklärt Anna Brunello, die für die Umsetzung der Lernbegleitung verantwortlich ist. In halb- bis vierteljährlichen Coaching-Sessions werden die Studierenden in Zukunft ihre Stärken und ihr Entwicklungspotenzial reflektieren und ihr Lernen dementsprechend anpassen. Als Feedback-Quellen für den Entwicklungsstand der studentischen Kompetenzen greifen jedoch die üblichen Multiple-Choice-Prüfungen viel zu kurz. «Wir müssen neue formative Assessments entwickeln, die das Potenzial der Studierenden aufzeigen – zum Beispiel Simulationen oder Reflexionen», erklärt Judith Engeler Dusel, Gesamtleiterin des ULF-Projekts an der Medizinischen Fakultät. Begleitet wird die Reform vom Faculty Development, das alle Dozierenden in die aktuellen Lehrkonzepte einführt und in der didaktischen Umsetzung schult.

Der Lösungsansatz

Derzeit pilotieren Engeler Dusel und Brunello die Lernbegleitung mit 36 Studierenden und sechs Fakultätsmitgliedern im Joint Medical Master mit der Universität Luzern, um Machbarkeit und Erfolg eines solchen Coachings zu prüfen. Als Vorbereitung auf das Gespräch reflektieren die Studierenden ihr E-Portfolio, in dem sie Überlegungen, summative und formative Assessments sammeln. Idealerweise kommen sie mit einer Frage zum Coaching – so wie es Nasir getan hat.

Das Gespräch findet in Sechser-Gruppen statt, angeleitet von einem Dozenten oder einer Dozentin, die im Coaching trainiert ist und den Studierenden durch Fragen und Coaching-Techniken hilft, selbstständig einen möglichen Lernweg zu erkennen. Die persönliche Entwicklung ist im Medizinstudium mindestens genauso wichtig wie die fachliche: So erarbeiten die Studierenden beispielsweise Strategien, wie sie selbständig mit ihren individuellen Herausforderungen umgehen, innere Hindernisse überwinden oder evidenzbasiert lernen können. Das Ziel der Lernbegleitung ist, dass Studierende zu «Master Adaptive Learners» werden, die sich selbstgesteuert und lebenslang weiterbilden.

Die Zusammensetzung der Sechser-Gruppen ist bewusst durchmischt: Jede Studentin, jeder Student befindet sich in einem anderen Studienjahr. «Studierende können sich dadurch gegenseitig unterstützen und entwickeln dabei eigene Coaching-Kompetenzen», erklärt Brunello. Studien zeigen zudem, dass Lernende, die sich sozial eingebunden fühlen, bessere Leistungen erbringen und ihr Studium mit geringerer Wahrscheinlichkeit abbrechen.

Unsere Lehrgemeinschaft

Diese Form der Lernbegleitung ist schweizweit einzigartig und derzeit an keiner grösseren Medizinischen Fakultät etabliert. Doch auch das beste Konzept zur Curriculum-Entwicklung greift nicht, wenn nicht alle an einem Strang ziehen. Deshalb ist das Faculty Development – also die Weiterbildung der Dozierenden – das Herzstück der Gesamtstrategie.

«Wir möchten die Fakultät für den neuen Weg begeistern», erzählt Engeler Dusel. Ab 2024 wird das Team Curriculumentwicklung Dozierende in die neuen Lehrkonzepte einführen und sie bei der erfolgreichen Umsetzung im Unterricht unterstützen, anschliessend übernehmen auch diese Dozierenden als Multiplikatoren solche Instruktionsaufgaben. Durch den so entstehenden «Schneeballeffekt» verbreitet sich das didaktische Wissen effizient und niederschwellig innerhalb der gesamten Fakultät.

Die Erfahrungen, die die Medizinische Fakultät bei der Neugestaltung ihres Curriculums sammelt, sind für die gesamte Universität wertvoll. Denn die Hinwendung zu einer kompetenzbasierten und lernzielorientierten Studienplanung zeichnet sich auch in anderen Disziplinen ab.

Mehr zur Artikelserie über die Initiative «Zukunft der Lehre an der UZH» lesen Sie hier.

Projektleitung und Kontakt Studiendekanat

Projektleitung
Prof. Dr. med. Dominik Schaer
Prodekan Lehre Klinik
Tel. + +41 44 255 24 30
E-Mail: dominik.schaer@usz.ch
 
Prof. Dr. med. Johannes Loffing
Prodekan Lehre Vorklinik
Tel. +41 44 635 53 20
E-Mail: johannes.loffing@anatomy.uzh.ch
 
Dr. Yasmin Bayer
Leiterin Studiendekanat
Tel. +41 44 634 10 75
E-Mail: yasmin.bayer@uzh.ch
 
Dr. Nina Galushko-Jäckel
Leiterin Team Qualifikationsarbeiten / Koordinatorin Curriculumsentwicklung
Tel. +41 634 10 83
E-Mail: nina.galushko-jaeckel@uzh.ch
 
Jasmin A. Lal
Projektmitarbeit
Tel.: +41 44 634 10 51
E-Mail: jasminanita.lal@uzh.ch
 
Dr. med. Max Antonio Thomasius
Projektmitarbeit
Tel.:  wird demnächst bekanntgegeben
E-Mail: maxantonio.thomasius@uzh.ch
 
pract. med. Micha Gundelfinger
Projektmitarbeit
E-Mail: micha.gundelfinger@uzh.ch
 
PD Dr. med. Fabian Morsbach
Projektmitarbeit
Tel.: +41 44 634 72 10
E-Mail: fabian.morsbach@uzh.ch

Longitudinale Schwerpunkte

Das Profil des Studiums an der UZH soll durch die Etablierung der folgenden vier Schwerpunkte geschärft werden:

  • Digitalisierung: Die Digitalisierung verändert die Medizin. Daher ist es wichtig, dass die Studierenden für eine aktive Mitgestaltung befähigt werden.
  • Forschung: Wissenschaftskompetenz und kritisches Denken bilden die Grundlage für eine wissensbasierte Medizin und den medizinischen Fortschritt. Daher soll die Wissenschaftskompetenz der Studierenden gestärkt und der wissenschaftliche Nachwuchs ermutigt werden.
  • Vernetzung: Vernetztes Denken und interprofessionelles Arbeiten sind Kernkompetenzen, um rasche Veränderungen in der Medizin zu meistern. Um dies zu fördern, sollen Kernkompetenzen der interprofessionellen Zusammenarbeit vermittelt werden.
  • Grundversorgung: Die ärztliche Tätigkeit erfordert ein grundlegendes Kompetenzportfolio in der präventiven, kurativen und palliativen Medizin sowie der Rehabilitation. Die ambulante und stationäre Primärversorgung, sowie die nicht-kurative Medizin sollen vermehrt betont werden.

Diese Schwerpunkte werden einerseits in den Vorlesungen, Themenblöcken und im Mantelstudium verankert, anderseits wird zu jedem Schwerpunkt eine Fokuswoche geplant, während welcher der Schwerpunkt vormittags im Zentrum steht.

Ansprechpersonen:

  • Schwerpunktverantwortliche Digitalisierung: Prof. Dr. Leonhard Held, Prof. Dr. med. Michael Krauthammer, PD Dr. med. Bettina Baessler
  • Schwerpunktverantwortliche Forschung: Prof. Dr. med. Arnold von Eckardstein, Prof. Dr. med. Gerhard Rogler, Prof. Dr. Vartan Kurtcuoglu, Dr. sc. Peter Brauchli
  • Schwerpunktverantwortliche Vernetzung: Prodekanat Interprofessionalität und Internationalität, Prof. Dr. med. Claudia Witt, Prof. Dr. med. David Blum, Prof. Dr. phil. Rahel Naef
  • Schwerpunktverantwortliche Grundversorgung: Prof. Dr. med. Thomas Rosemann, Dr. med. Stefan Zinnenlauf, Prof. Dr. med. Dominik Schaer

Teach the Teacher

Didaktische Ressourcen und Tipps für Dozierende:

Curriculum ab HS 2025

Weiterführende Informationen

White Paper Themenblöcke SJ 3-4

Dieses White Paper gibt eine Einführung und fasst zusammen, wie sich in ZH Med4 und fasst anschliessend zusammen, wie sich ZH Med4 auf die Themenblöcke der Studienjahre 3-4 auswirkt.

Teach the teacher

Didaktische Ressourcen und Tipps für Dozierende:

Vorlesungen

Klinisch-praktische Ausbildung

PROFILES

Der nationale Lernzielkatalog PROFILES löst den bisherigen Katalog (SCLO 2) ab und bildet ab 2021 die Basis des Staatsexamens.

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