Rahel Naef, Prof. Dr. phil.
- Seit 01.05.2020: Assistenzprofessorin für Pflegewissenschaft UZH
- Forschungsgebiet: Familiale Gesundheit und Krankheitsmanagement
Navigation auf uzh.ch
1993 - 1996 | Ausbildung als Pflegefachfrau an der Berufsschule vom Roten Kreuz Zürich, Schweiz |
2003 - 2005 |
Studium der Pflegewissenschaft, York University & University of Toronto, Toronto, Kanada |
2007 - 2016 |
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Forschungsstelle Pflegewissenschaft, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften |
2010 -2015 |
PhD in Nursing Science, University of Manchester “A world shared – a world apart: The being and doing of family after a close other has died late in life” |
2016 - 2020 |
Klinische Pflegewissenschaftlerin, Universitätsspital Zürich, Schweiz |
seit 2020 | Assistenzprofessur für Implementation Science in Pflegewissenschaft |
2021 |
Habilitation an der Medizinischen Fakultät, Universität Zürich, Pflegewissenschaft «Families in Later Life: Caregiving-receiving processes and experiences with formal care systems» |
Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Mich fasziniert Wissen an und für sich – ich erlebe es als unglaublich spannend und motivierend wenn ich mich mit Forschungserkenntnissen und Erklärungsmodellen auseinandersetzte kann – es befähigt mich für meine Praxis – die pflegerische Begleitung und Unterstützung von Patient*innen und Familien im Krankheitsmanagement. Ich arbeite zudem gerne konzeptionell, mit konkretem Anwendungsbezug. Und ich finde es sehr bereichernd, wenn ich zu neuen Lösungsansätzen und einer besseren Versorgung beitragen kann, indem ich deren Nutzen und Umsetzung erforsche und wiederum einfliessen lassen kann in die Verbesserung der pflegerischen und integrierten Versorgung.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit und was ist das Besondere dabei?
Mir gefällt, dass ich mit vielen unterschiedlichen Menschen arbeiten kann deren Sichtweisen und Expertise dazu beitragen, die Problemstellung umfassender zu verstehen. Dass ich mich intensiv in ein Thema vertiefen und Ideen nachgehen kann. Und dass ich einen Beitrag zur personen- und familienzentrierten Gestaltung der Versorgungsprozesse leisten kann, welche die Gesundheit und das Wohlbefinden von Personen mit gesundheitlichen Herausforderungen fördern.
Welche Person / welche Institution hat Sie in Ihrem beruflichen Umfeld am stärksten unterstützt?
Ich hatte das Glück, an jeder Institution an der ich bisher studiert oder gearbeitet habe mindestens eine Person zu finden, die mich gefördert, in meinem Vorhaben bestärkt und die mir den Raum dafür geschaffen haben, meine Interessen zu verfolgen und meine Fähigkeiten zu entwickeln.
Hatten Sie (besondere weibliche) Vorbilder, die Ihren Werdegang beeinflusst haben? Welche?
In jeder Phase meiner Karriere habe ich Rollenvorbilder kennengelernt, häufig waren es Frauen, aber nicht immer. Besonders prägend war meine Zeit im Ausland, weil Pflege als Forschungsfeld dort bereits viel stärker akademisch etabliert ist.
Welche Massnahmen ergreifen Sie als Professorin, um den wissenschaftlichen Nachwuchs (insbesondere Frauen) an Ihrem Institut zu fördern?
Ich ermögliche flexible Arbeitszeitmodelle und ermutige junge Forscher*innen, ihre wissenschaftliche Laufbahn trotz der mannigfachen Herausforderungen nicht an den Nagel zu hängen – und ich versuche selber Vorbild und Mentorin zu sein.
Welche Tipps geben Sie einer Jungforscherin auf den Weg, die eine akademische Karriere ins Auge fasst?
Die eigenen Ideen und Interessen unbeirrt zu verfolgen, Unabhängigkeit zu bewahren und sich gleichzeitig gut zu vernetzten, von anderen zu lernen, möglichst auch im Ausland an etablierten Forschungsinstitutionen.
Ist es aus Ihrer Sicht eine Herausforderung die Balance zwischen Forschung/der praktischen Arbeit in der Klink und der Familie/dem Privatleben zu halten? Wie gehen Sie damit um?
Es ist vor allem eine organisatorische Parforceleistung. Nicht immer lassen sich alle Bereiche in einem perfekten Gleichgewicht halten. Ich hoffe aber, dass es insgesamt aufgeht, mal benötigt meine Forschung meine volle Aufmerksamkeit, dann aber auch wieder meine Familie. Dazu braucht es Flexibilität und Verständnis aller Beteiligten. Mein Umfeld ist unglaublich unterstützend!