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Medizinische Fakultät

Svenja Nölting

Svenja Nölting, Prof. Dr. med.

  • Seit: 01.11.2020: Assistenzprofessur für Endokrine Tumore UZH
  • Forschungsgebiet: Endokrine Tumore Personalisierte Therapie von (neuro)endokrinen Tumoren

«Der Kluge lernt aus allem und von jedem.» (Sokrates)

1998 - 20042002 - 2008 Studium der Humanmedizin an der LMU München, Deutschland
2009

Dissertation, Institut für Neuropathologie und Prionenforschung, LMU München, Deutschland
Thema: Identifizierung potentieller molekularer Mechanismen der neuroprotektiven Wirkung des Prionproteins im murinen Ischämiemodell.

2008 - 20132010 - 2012

FMH Pediatrics, University Children's Hospital Zurich, SwitzerlandForschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Deutschland

Thema: Translationale Krebsforschung – Untersuchung neuer molekular-gezielter Therapieoptionen für maligne Phäochromozytome und Paragangliome in vitro und in vivo zur Identifizierung neuer Therapieoptionen.

2010 - 2012 William Harvey Research Institute, Barts and The London School of Medicine, Queen Mary University, London, Vereinigtes Königreich
2012 Department of Medical Neuroendocrinology, NICHD, NIH, Bethesda, Maryland, USA
March 20212021 Habilitation an der LMU München, Deutschland
Thema: Untersuchung neuer molekular-gezielter Therapieoptionen für neuroendokrine Tumore, Phäochromozytome und Paragangliome in vitro, in vivo und ex vivo an humaner Primärkultur sowie Charakterisierung und Überwindung von Therapieresistenzen.
Seit Nov. 2020 Assistenzprofessur für Endokrine Tumore, Universität Zürich, Schweiz 

Wissenschaftliche Arbeit versus andere Berufstätigkeit: Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Schon als Kind wollte ich immer Beobachtungen hinterfragen und den Dingen genau auf den Grund gehen. Es fasziniert mich, Zusammenhänge bis in die Tiefe zu verstehen und für komplexe Probleme kreative Lösungen zu finden.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit und was ist das Besondere dabei?
Das Besondere an meinem Arztberuf mit akademischer Laufbahn finde ich, dass ich Patientenversorgung mit Forschung und Lehre verbinden kann. Keine der drei Gebiete möchte ich in meinem Beruf missen. Die Kombination dieser sehr unterschiedlichen Gebiete macht ihn für mich so besonders abwechslungsreich und spannend.

Gab es in Ihrer Karriere besonders prägende Durststrecken oder Misserfolge? Wie überwanden Sie diese?
Es gibt immer mal wieder Durststrecken. Einmal lag ich zum Beispiel mit Grippe im Bett, musste daher meinen Skiurlaub absagen und erfuhr zeitgleich, dass ein grosser Forschungsantrag abgelehnt wurde. Dann war auch noch das Journal, bei dem ich mein neuestes Manuskript eingereicht hatte, plötzlich nicht mehr auf Pubmed gelistet und hatte somit keinen Impact mehr. Auch in solchen Phasen habe ich weiterhin an meine eigenen Fähigkeiten geglaubt. Zudem bekam ich wertvolle Unterstützung von meinen Mentoren, Kollegen, Freunden und Familie, die mich ermutigt haben, nach Niederlagen einfach wieder aufzustehen und weiterzumachen. Retrospektiv betrachtet, haben mich Durststrecken in meiner Karriere immer weiter vorangebracht.

Welche Person / welche Institution hat Sie in Ihrem beruflichen Umfeld am stärksten unterstützt? 
Es gab mehrere sehr wichtige Mentoren in meiner Laufbahn im In- und Ausland, die mich durch den Dschungel der Forschungswelt geführt haben. Mit ihrer Hilfe konnte ich ein grosses, sehr tragfähiges internationales Netzwerk aufbauen.

Hatten Sie (besondere weibliche) Vorbilder, die Ihren Werdegang beeinflusst haben? Welche?
Mir sind in meiner Laufbahn viele unterschiedliche, auf ihre Art besondere und interessante Menschen begegnet – Frauen wie Männer, die mir in verschiedenen Situationen als Vorbild dienten. Ebenso gab es Negativbeispiele, die mich dazu bewegt haben, es anders zu machen.

Welche Massnahmen ergreifen Sie als Professorin, um den wissenschaftlichen Nachwuchs (insbesondere Frauen) an Ihrem Institut zu fördern?
Ich betreue mehrere Doktoranden/innen, Masterstudenten/innen, PhDs und Postdocs. Ich möchte ihnen als Mentorin gerne dieselbe wertvolle Unterstützung weitergeben, die ich von meinen Mentoren erhalten habe. Ich freue mich, dass hierunter viele sehr ambitionierte Kolleginnen sind. 

Welche Tipps geben Sie einer Jungforscherin auf den Weg, die eine akademische Karriere ins Auge fasst?
Eine Forschungszeit im Ausland anstreben, eine/n Mentor/in suchen bzw. direkt ansprechen (optimalerweise stehen diese in Mentoringprogrammen zur Verfügung), mit Hilfe der Mentorin/des Mentors ein tragfähiges Netzwerk aufbauen und trotz Durststrecken nicht entmutigen lassen.

Ist es aus Ihrer Sicht eine Herausforderung die Balance zwischen Forschung/der praktischen Arbeit in der Klinik und der Familie/dem Privatleben zu halten? Wie gehen Sie damit um?
Ich weiss es sehr zu schätzen, dass mir die Universität Zürich und mein Chef familienfreundliche Rahmenbedingungen zur Ausübung meiner Assistenzprofessur geschaffen haben mit einer 50% Klinikstelle und einer 50% Forschungsstelle mit flexibler Zeiteinteilung. Ich sehe mich somit als Beispiel dafür, dass eine Vereinbarkeit von Klinik, Forschung und Familie gut gelingen kann. Mir ist bewusst, dass dies trotz des heutigen Zeitgeistes noch nicht selbstverständlich ist. Ich wünsche mir, dass dieses Modell Nachahmung findet und Frauen mit Kindern in Führungspositionen keine Ausnahmen bleiben.