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Medizinische Fakultät

Petra Schweinhardt

Petra Schweinhardt, Prof. Dr. med.

  • Seit 01.09.2022: Professorin für Chiropraktische Medizin UZH
  • 2008: Assistenz Professorin McGill University
  • Forschungsgebiet: Integrative Spinal Research (ISR)

«One of the essential qualities of the clinician is interest in humanity, for the secret of the care of the patient is in caring for the patient.» (Dr. Francis W. Peabody)

1993 - 2000

Studium Humanmedizin, Ruprecht-Karls-University, Heidelberg, Deutschland

1998 - 2000

Dissertation Ruprecht-Karls-University, Heidelberg, Deutschland

Titel: Nahrungsdeprivation, Lipidgehalt und Membranfluidität im Zentralnervensystem der Ratte - mögliche Erklärungsansätze für Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit bei der Anorexia nervosa.

2003 - 2006

PhD (DPhil), Oxford University, Oxford, England
Titel: Neural correlates of clinical pain processing in neuropathic and inflammatory pain patients and comparison with experimental pain.

2006 - 2008

Postdoc Alan Edwards Centre for Research on Pain, McGill University, Montreal, Kanada. Gehirnalterationen in Patienten mit chronischen Schmerzen

2008 - 2014

Assistenz-Professor McGill University, Montreal, Kanada

2014 - 2016

Associate Professor (tenured) McGill University, Montreal, Kanada

2018

Venia Legendi

2022

Chiropraktische Medizin, Universität Zürich, Schweiz

Juni 2022

Ausserordentliche Professur an der Universität Zürich, Schweiz

Wissenschaftliche Arbeit versus andere Berufstätigkeit: Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Da die Wissenschaft erlaubt, der eigenen Neugierde nachzugehen während man gleichzeitig eine sinnhafte Tätigkeit ausübt.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit und was ist das Besondere dabei?
Die Selbstbestimmtheit, die Abwechslung, die Herausforderungen und die Möglichkeit, Antworten auf spannende Fragen zu finden.

Gab es in Ihrer Karriere besonders prägende Durststrecken oder Misserfolge? Wie überwanden Sie diese?
Wahrscheinlich empfindet jeder Wissenschaftler gelegentlich Durststrecken – es ist m.E. wichtig, sich bewusst zu machen, dass das normal ist (es gibt eben nicht ständig Durchbrüche) und dennoch sich immer wieder zu fragen, ob man den Erkenntnisprozess beschleunigen könnte.

Welche Person / welche Institution hat Sie in Ihrem beruflichen Umfeld am stärksten unterstützt? 
Ich habe von etlichen Kollegen und Personen Unterstützung erhalten. Wenn ich eine Person aus meinem beruflichen Umfeld nennen soll, die mich 'am stärksten' unterstützt hat, ist das meine Postdoc Mentorin.

Hatten Sie (besondere weibliche) Vorbilder, die Ihren Werdegang beeinflusst haben? Welche?
Ganz allgemein beeindrucken mich Persönlichkeiten, die ihren Weg gehen und ihre Ziele verfolgen, ohne sich von Schwierigkeiten oder Widrigkeiten davon abbringen zu lassen – das gilt für Marie Curie genauso wie für eine alleinerziehende Mutter, die zwei Jobs hat, um für ihre Kinder zu sorgen. Im Speziellen hatte ich das Glück, dass sowohl meine PhD Supervisorin als auch meine Postdoc Mentorin sehr inspirierende Vorbilder sind. Beides sind Frauen, die das machen, was sie machen, weil sie davon überzeugt sind.

Welche Massnahmen ergreifen Sie als Professorin, um den wissenschaftlichen Nachwuchs (insbesondere Frauen) an zu fördern?
Ich lassen meinen Mitarbeitenden viel Freiraum, ihre Arbeit flexibel zu gestalten. Gerade in der Wissenschaft ist es häufig nicht wichtig, wann und wo die Arbeit erledigt wird. Auch Teilzeitarbeit unterstütze ich uneingeschränkt. Dieses hohe Mass an Flexibilität erleichtert es, Familie und Forschung miteinander zu vereinbaren. Des Weiteren sind persönliche Kontakte häufig, gerade am Anfang einer wissenschaftlichen Karriere, sehr wichtig, bspw. um die erste Postdoc-Stelle zu bekommen. Deshalb ist es mir ein Anliegen, meine jüngeren Mitarbeitenden mit erfahrenen Kollegen in Kontakt zu bringen, sie zum 'Networken' auf Konferenzen zu ermutigen und ganz allgemein, sich zu exponieren.

Welche Tipps geben Sie einer Jungforscherin auf den Weg, die eine akademische Karriere ins Auge fasst?
Sei mit Engagement und Leidenschaft dabei; suche dir ein Umfeld, das unterstützend ist; habe keine Angst vor ungewöhnlichen Berufswegen und nutze Gelegenheiten, wenn sie sich bieten.

Ist es aus Ihrer Sicht eine Herausforderung die Balance zwischen Forschung/der praktischen Arbeit in der Klink und der Familie/dem Privatleben zu halten? Wie gehen Sie damit um?
Klar ist das eine Herausforderung. Wie schon gesagt, bietet die Forschung ein hohes Mass an Flexibilität, so dass es häufig leichter ist, eine 100%ige Forschungstätigkeit mit Familie zu vereinbaren als eine 100%ige klinische Tätigkeit. Obwohl es hier auch wieder sehr auf die Organisation und den Arbeitgeber ankommt. Entscheidend, um diese Herausforderung zu meistern, ist, es zu wollen, sich nicht davon abbringen zu lassen und zu akzeptieren, dass man privat gewisse Abstriche machen muss. Und idealerweise hat man einen Partner, der das genauso sieht.