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Theodor Billroth war eine der prägensten Figuren der Chirurgie im 19. Jahrhundert. Er meisterte zahlreiche komplizierte Operationen, verfasste mehrere chirurgische Standardwerke und war ein einflussreicher Lehrer. Nach seinem Medizinstudium arbeitete Theodor Billroth zunächst an der Charité in Berlin als Assistent des Chirurgen Bernhard von Langenbeck. Unter anderem dank dessen Unterstützung konnte sich Billroth bei der Bewerbung um die Professur für Chirurgie in Zürich durchsetzen. Kaum in Zürich angekommen teilte Billroth seine ersten Eindrücke mit einem Kollegen in Göttingen: Er bedauerte den tiefen Lohn und die fehlende Aufnahme in die Zürcher Gesellschaft, "[d]iesen Schattenseiten gegenüber giebt es glänzende, innerliche und äußerliche Lichtseiten, wovon ich nur nennen will das große, schöne Hospital, das reiche Material an Kranken, und im Sommer zumal der Reiz der großartigen und dabei doch so lieblichen Natur!" Das schöne Spital bezog sich auf das relativ neue "Cantonsspital", in welchem Billroth frei über siebzig Betten verfügen und weitere dreissig Betten "der chirurgischen Secundär-Abtheilung" wissenschaftliche nutzen durfte.
Billroth wohnte etwas ausserhalt der Stadt und schwärmte von seinem Wohnort: "[V]or meinem Schreibtisch der Blick auf die ewigen, schneeigen Alpen ist wunderbar schön, und der See und das Grün im Vordergrund bezaubernd anmuthig!" Wegen dieser guten Situation lehnte Billroth während seiner Zeit in Zürich mehrere Rufe an deutsche Hochschulen ab. Billroth gefiel sowohl die Lehre als auch die eigene wissenschaftliche Arbeit, einzig das Gehalt machte ihm zu schaffen. Zudem konnte sich Billroth nicht richtig in die lokalen wissenschaftlichen Gepflogenheiten einfinden. So berichtete er einem Kollegen: "Vom 22. bis 24. Au. haust die Schweizer Naturforscherversammlung hier, wo ich anstandshalber sein muß, obgleich ich sonst eigentlich dieser Schweizer Feste sehr satt bin, wo man schlecht ißt und sauren, schweren Schweizer Festwein ex officio trinken muß..." Dafür fand Billroth ein Zuhause in der Musikerwelt Zürichs, wo er beispielsweise mit dem Komponisten und Dirigenten Friedrich Hegar verkehrte oder mit Johannes Brahms musizierte.