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Medizinische Fakultät

  • Campus Irchel, Luftaufnahme

    Luftaufnahme des Campus Irchel.

  • Rechtsmedizin

    Forschende auf dem Campus Irchel.

  • UB Medizin Careum

    Universitätsbibliothek Medizin Careum mit Lernplätzen.

  • Alte Universität

    Alte Universität zur Zeit der Gründung 1833.

  • Altes Kantonsspital

    Altes Kantonsspital, Aufnahme von 1847.

Geschichte und Zukunft

Erste demokratisch gegründete Universität Europas

Die Universität Zürich wurde 1833 eröffnet. Sie war die erste Universität in Europa, die von einem demokratischen Staat - unabhängig von der Kirche oder einem Landesfürsten - gegründet wurde. Zunächst waren vier Fakultäten vertreten: Theologie, Recht und Politische Wissenschaften, Medizin sowie Philosophie. Die medizinische Fakultät galt mit einem Ordinariat und vier ausserordentlichen Professuren sowie mehrere Privatdozenten als eine sehr gut ausgestattete Fakultät. Die Lehrgebiete waren unterteilt in Anatomie, Physiologie, Pathologie und Therapie, Chirurgie, Geburtshilfe, Heilmittellehre und Augenheilkunde.

Ab den 1860er Jahren wurden einzelne medizinische Disziplinen aufgeteilt, abgespalten oder neu eingeführt. Dies führte zunehmend zu einer fachwissenschaftlichen Spezialisierung. In den ersten fünfzig Jahren nach der Gründung der Fakultät verdoppelte sich die Zahl der medizinischen Professuren auf zwölf. Fast ein weiteres Dutzend kam in den folgenden fünfzig Jahren hinzu. Strukturell bestand die Medizinische Fakultät in den ersten hundert Jahren aus der Fakultätsversammlung (ordentliche und ausserordentliche Professuren) sowie dem Dekan und dem Aktuar. Die wachsende Personenzahl erforderte jedoch eine Umstrukturierung: Ab 1963 wurde ein Fakultätsausschuss bestehend aus dem Dekan, dem Prodekan, dem Praedekan sowie fünf Vertretern aus fünf Fachbereichen eingeführt. Weitere strukturelle Anpassungen folgten. 1970 wurde mit Hedi Fritz-Niggli die erste Frau auf ein Ordinariat der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich berufen. Heute zählt die Medizinische Fakultät weit über 200 Mitglieder.

Die Eröffnung des Campus Irchel im Jahr 1978 stärkte die medizinische Grundlagenforschung. Eine weitere Neuerung stellte die Entstehung des neuen Zentrums für Universitäre Medizin Zürich dar, das im Rahmen des Masterplans Hochschulgebiet Zürich Zentrum und der Spitalneubauten geplant ist. Dieses bietet eine einmalige Gelegenheit, Interprofessionalität und die Verknüpfung zwischen Grundlagenforschung, Ingenieurwissenschaften und Klinik weiter zu festigen.

Chronologie

2022

Neubau des Universitätsspitals. Ab 2022 werden Teile des Universitätsspitals abgerissen, um Platz für Neubauten zu machen. Gleichzeitig erlebt auch der Universitätscampus im Hochschulquartier bauliche Neuerungen.

2020

Covid. Die Medizinische Fakultät stellt wie die anderen universitäten Fakultäten die Lehre und auch die Forschung über längere Zeit ein. Forschende der Medizinischen Fakultät sind trotz der angespannten Lage von Anfang an bei der Erforschung von COVID-19 und später von Long-Covid dabei.

2015

Wyss Translational Center Zurich. Hansjört Wyss stiftet das Wyss Translational Center Zurich mit dem Ziel, Forschung in den Bereichen der regenerativen Medizin und der Robotik zu stärken. Ebenfalls gestärkt wird mit dem Center die Zusammenarbeit zwischen der Universität Zürich und der ETH Zürich.

Balgrists Campus. Bei der Universitätsklinik Balgrist wird das Zentrum für Muskuloskelettale Forschung und Entwicklung eröffnet. Ein Jahr nach Eröffnung wird das Zentrum vom Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung zur "Forschungseinrichtung von nationaler Bedeutung" ernannt.

2011

Hochschulmedizin. Die Medizinische Fakultät der Universität Zürich, die ETH und die Universitätsspitäler bilden zusammen die Hochschulmedizin HMZ. Ziel ist die bessere Nernetzung von Medizin und Grundlagenforschung.

1998

Numerus clausus 2.0. Eine Gesetzesänderung über eine Zulassungsbeschränkung zum Medizinstudium wird durch das Zürcher Volk angenommen. Wenn vor der Gesetzesänderung die Kapazitäten an Grenzen stiessen, wurden zeitweise Neuzugänge (primär ausländische Studierende) ausgeschlossen.

1996

Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Rolf M. Zinkernagel wird mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Er erhält den Preis für seine Arbeit «für die Erforschung des biochemischen Mechanismus, mit dem das körpereigene Immunsystem von Viren befallene Zellen erkennt und vernichtet».

1995

Numerus clausus 1.0. Nachdem 1994 wegen der hohen Anzahl an Studierenden ein Numerus clausus diskutiert wurde, machte das Bundesgericht diese Pläne zunichte. Allerdings folgt wenige Jahre später die Wiedereinführung.

1990

Medizinhistorisches Museum. Im Dezember 1990 wird das Medizinhistorische Museum an der Rämistrasse 69 eröffnet. Heute befindet sich an der Rämistrasse 69 das Dekanat der Philosophischen Fakultät sowie die UZH Digital Society Initiative.

1973

Irchel-Campus. Wegen steigender Studierendenzahlen an der Universität Zürich beginnt der Bau eines neuen Universitätsareals auf dem Strickhof. Dieses trägt den wachsenden Platzbedürfnissen Rechnung. 1979 werden die ersten Gebäude eingeweiht.

1951

Medizingeschichte. Bernhard Milt wird zum ersten Leiter des neugegründeten medizinhistorischen Instituts ernannt. Auf Milt folgte 1957 der international bekannte Medizinhistoriker Erwin Heinz Ackerknecht, welcher von der University of Madison, Wisconsin zurück an eine europäische Institution wechselte.

1949

Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Walter Rudolf Hess wird mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Er erhält den Preis für seine Entdeckung der Organisation des Zwischenhirns als Koordinator der Funktionen innerer Organe.

1942

Universitätsspital. Im Jahr 1942 beginnt der Bau am neuen Universitätsspital. Verantwortlich zeichnet das Architekturbüro "Haefeli Moser Steiger". Das Vorhaben wird 1953 abgeschlossen.

1939

Zweiter Weltkrieg. Die Krisenjahre verschonen die Medizinische Fakultät nicht. So übernehmen Fakultätsangehörige Aufgaben für die schweizerische Kriegsvorbereitung, leisten Militärdienst und führen trotz zahlreicher Einschränungen den Unterricht weiter.

1924

Erste Titularprofessorin. Mit Hedwig Frey wird 1924 die erste Frau zur Titularprofessorin der Medizinischen Fakultät ernannt. Allerdings kam erst vierzig Jahre später die erste Frau auf einem Extraordinariat hinzu. 1970 erhielt Hedwig Fritz-Niggli den Ruf auf eine ordentliche Professur für Strahlenbiologie und 1993 folgte mit Karin Moelling die erste Ordinaria in einem medizinischen Fach.

1920

Medizinhistorisches Museum. Aus Platzmangel erhält der Medizinhistoriker Gustav Adolf Wehrli für die medizinhistorische Sammlung von der kantonalen Erziehungsdirektion das vierte Turmgeschoss im Hauptgebäude der Universität. Dort bleibt die Sammlung während mehreren Jahrzehnten.

1915

Gustav Adolf Wehrli. Der Arzt und Medizinhistoriker Gustav Adolf Wehrli datiert den Beginn seiner medizinhistorischen Sammlungstätigkeit auf das Jahr 1915. Die Sammlung kommt vorerst im Hygienischen Institut unter.

1912

Zahnmedizin. Das zahnärztliche Institut wird in die medizinische Fakultät integriert.

1901

Veterinärmedizin. Aus der Zürcher "Tierarzneyschule" wird die veterinärmedizinische Fakultät der Universität Zürich. 

1896

Zahnmedizin. Das "zahnärztliche Universitäts-Instituts" wird gegründet.

1874

Frauenstudium II. Marie Vögtlin schliesst als erste Schweizerin ihre Promotion ab. Sie eröffnet eine Praxis in Zürich und gründet die Schweizerische Pflegerinnenschule in Zürich mit.

1867

Frauenstudium I. Mit Nadeschda Prokofjewa Suslowa wird die erste Frau an der Universität Zürich promoviert. Gleichzeitig ist sie die erste Frau im deutschsprachigen Raum sowie die erste Frau, welche in Russland das medizinische Staatsexamen ablegt.

1842

Kantonsspital und Sammlungsgebäude. Im Jahr 1842 nimmt das seit 1835 geplante Kantonsspital im Schönhaus-Gut seinen Betrieb auf. Die Lehrsammlungen, welche bislang in einem Provisorium untergebracht waren, werden in einem neuen Gebäude nahe dem neuen Krankenhaus vereint. Wenig später kommt ein physiologisch-chemisches Laboratorium hinzu.

1833

Universitas Turicensis. Die Universitas Turicensis zieht ins Hinterhaus. Die junge Universität vereint das mehrere Jahrhunderte alte Gymnasium Carolinum (Theologie), das rund fünfzigjährige medizinisch-chirurgische Institut, das rund fünfundzwanzigjährige politische Institut für Rechtsgelehrte und Staatsmänner mit einer neuen philosophischen Fakultät. Unter den ersten Professoren der medizinischen Fakultät war auch "durch eine nie zu hoffende Gunst der Verhältnisse" (Denkschrift, 1860) der international angesehene Johann Lukas Schönlein.

1822

Hinterhaus. Der Kanton stellt dem medizinisch-chirurgischen Institut einen Teil eines Staatsgebäudes zur Verfügung. Es handelt sich um das Hinterhaus bei der Augustinerkirche.

1804

Kantonale Institution. Das medizinisch-chirurgische Institut wird im Jahr 1804 zum Kantonsinstitut und erhält nun jährlich finanzielle Zuwendungen vom Kanton. Bis 1822 studieren rund 800 Studenten am Institut, darunter 70 aus Deutschland.

1782

Medizinisch-chirurgisches Institut. Das medizinisch-chirurgische Institut wird als private Initiative von acht Ärzten und Chirurgen gegründet und bietet eine zwei- bis dreijährige medizinische Ausbildung an. Viele Ärzte wechseln im Anschluss an eine Universität, um einen Doktortitel zu erhalten. Der erste Jahreskurs ist mit etwa 40 Studenten bereits gut besucht. Von 1782 bis 1804 studieren rund 300 Studenten am Institut.

Weiterführende Informationen

Alte Universität

Geschichte der Universität Zürich

Sie finden auf der Website der Universität Zürich weitere Infromationen zur Geschichte.

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