Kulturgeschichte

Der Sozialmediziner und Pionier der Zellularpathologie Rudolf Virchow schrieb 1871: "Nichts ist bekanntlich schwieriger, als der Versuch, die Lehren der Geschichte für die Gegenwart wirksam zu machen. Die Massen empfangen diese Lehren nicht und die Staatsmänner vergessen sie. Wir haben nicht einmal das Recht, uns darüber zu wundern, denn in unserer eigenen Wissenschaft sehen wir nur zu oft dieselbe Vergesslichkeit hervortreten." Virchow benannte die Schwierigkeiten von Geschichte, aber er betonte auch die Wichtigkeit des Erinnerns. Die Geschichte der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich hält einige wichtige Lektionen bereit. So erlaubte die Medizinische Fakultät zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum, dass Frauen promovieren konnten (Frauenstudium). Die Medizinische Fakultät schaltete sich darüber hinaus in demokratie- und gesundheitspolitischen gesellschaftlichen Fragen ein (Politik). Die Sammlungen der Medizinischen Fakultät spiegeln die Geschichte der medizinischen Ausbildung (Sammlungen), und die Geschichte der Räumlichkeiten gibt Auskunft über die sich wandelnden räumlichen Bedürfnisse im Medizinstudium (Architektur- und Fakultätsgeschichte).